Viele Nutzer, die gerne alte manuelle Objektive an die Canon EOS 5D ansetzen, haben berechtigte Sorge ob die Hinterlinse, bzw. deren Fassung, oder ein Blendenhebel den Schwingspiegel der EOS Vollformatkamera eventuell in der Bewegung stoppen könnte.
Wenn der Spiegel an Bauteilen, die in den Spiegelkasten eintauchen, anstößt, führt dies zu einem Fehler; die Kamera muß aus, und wieder eingeschalten werden. Dies ist das kleinste Übel. Jedoch stellt sich auch die Frage, ob dieser Vorgang nicht nach und nach die Mechanik schädigt, oder ob gar Schlimmeres passieren könnte.

Immer wieder hört man "da passiert nichts, ist bei mir schon x-mal vorgekommen und die Kamera funktioniert tadellos" - bis vor kurzem hatte ich auch diese Ansicht, doch dann fand ich den Fall eines Nutzers, der sich dadurch eine Reparatur um 200 Euro zugezogen hatte. Ein Stück des Spiegel-Glases brach ab, und noch schlimmer war die dabei zerstörte AF-Hilfsspiegel-Aufhängung.
Den ganzen Bericht findet man hier im Digicamclub.

Eine Empfehlung ebendort, die man auch durch Analyse der Canon Objektive bekommt: Das letzte Bauelement des Objektives darf maximal 1 bis 2 mm hinter dem Bajonett hinausragen.
Dies ist oftmals ausreichend für eine grobe Abschätzung, aber wenn man fremde Objektive zum Beispiel auf Canon EF umbaut, kommt es oft noch auf 1/10 mm an.
Wer also selbst zum Beispiel alte Canon FD Objektive auf Canon EF Bajonett für EOS umbauen möchte, kommt so nicht um für die Kamera gefährliche Tests herum.

Dafür habe ich mir als groben Vorabtest eine Canon EOS 500N gekauft, diese gibt es günstig bei Ebay gebraucht. Um etwas näher an die Spiegelabmaße der EOS 5D zu kommen, klebe ich ein bis zwei Schichten Isolierband (nicht Gewebeband) um die untere Spiegelkante.

Update: Bei aktuellen Versuchen habe ich allerdings feststellen müßen, dass die Reproduzierbarkeit nicht sehr hoch ist - trotz zweier Klebestreifen und problemlosem Auslösen an der 500n bekam blieb der Spiegel der 5D hängen :-/

EOS 500N mit Klebeband

Wenn ein Objektiv damit problemlos auslöst (bei Unendlich-Einstellung) sind die Chancen gut, dass dies auch bei der teuren 5D funktioniert.
Objektive, die bei der Spiegel-Polsterung mit einer Schicht Klebeband zu einem hängenden Spiegel führen, werden recht wahrscheinlich auch an der 5D mit dem Spiegel in Kontakt kommen. Bei zwei Lagen Isolierband ist nach meinen bisherigen Versuchen kein Problem mit der Canon EOS 5D zu erwarten.

Aber wie immer - ich kann keine Garantie für diesen Test geben. Über eure Erfahrungen würde ich mich freuen!

Hier geht's zu einem Video, das die Spiegelbewegung der 5D in Zeitlupe zeigt.
Und hier zu dem Problem, dass sich der Spiegel der EOS 5D auch ohne adaptierte Objektive lösen kann.
Hier eine Seite zur Kompatiblität diverser M42 mit der EOS 5D, Panoramaplanet.de