Wenn eine Kamera einen Defekt aufweist, stellt sich die Frage, was nun mit diesem Fotoapparat passieren soll?

Die erste Möglichkeit wäre eine Reparatur bei dem Hersteller oder freien Werkstätten.
Die Alternative wäre die Geräte entsprechende ehrlich gekennzeichnet zu verkaufen, auf Online-Auktionshäusern oder Kleinanzeigen. Dort finden dann Bastler wie ich ihr Material - und Ihre Kamera eine sinnvolle Weiterverwendung.

Die dritte Möglichkeit - welche manchem als erstes einfällt - ist die am wenigsten sinnvollste: Die Kamera in den Müll zu schmeißen!

Über den Hausmüll dürfen digitale Kameras in Deutschland nicht mehr entsorgt werden - das Elektro- und Elektronikgerätegesetz verbietet dies, und es wäre zudem unvernünftig so die Umwelt zu verschmutzen und wertvolle Inhaltsstoffe zu vergeuden. Auf aktuellen Kameras findet sich dementsprechend auch das Symbol des durchgestrichenen Mülleimers.
Bei älteren Kameras ohne diese Symbol ist es zumindest sinnvoll, wenn nicht sogar vorgeschrieben, auf die gleiche Weise zu verfahren. Nur so werden Umweltgifte wie Quecksilber von der Natur ferngehalten. Dabei ist zu bedenken, dass nicht nur digitale Kameras elektronische Komponenten enthalten, nahezu nur einfachste Unfallkameras ohne Blitz sind in den letzten ~ 20 Jahren ohne Elektronik ausgekommen.
Also müssen Kameras, Blitzgeräte, Objektive über einen Recyclinghof oder eventuell das Schadstoffmobil entsorgt werden - die jeweilige Stadt oder Kommune erteilt über diese Möglichkeiten und Öffnungszeiten genauere Auskünfte.

Soviel zu den allgemeinen Informationen.

Mögliche Gründe für eine Entsorgung eines Photoapperates, eines Objektives oder Zubehörteilen - und Lösungsansätze:

- Totalschaden: Die Kamera geht nicht mehr an, wie nach einem Fall ins Wasser oder auf harten Boden: Hier sind Kamerawerkstätten oder engagierte Bastler gefragt, letztere würden die Kamera dann eventuell als Teilespender für andere Kameras nutzen.
Oftmals ist so ein Schaden ein wirtschaftlicher Totalschaden, eine Reparatur bei einer Kamera-Service-Werkstatt kostet üblicherweise nicht unter 100 Euro - dann lohnt sich eher der Verkauf als Bastlerware.
Zum Wasserschaden: Wenn eine Kamera in Flüssigkeit fällt, empfiehlt es sich sofort alle Batterien (auch eine eventuelle Stüzbatterie) zu entfernen. Wenn Salzwasser oder anderes verunreinigtes Wasser in die Kamera eingedungen ist, wird oft empfohlen mit klarem (wenn möglich destilliertem) Wasser nachzuspülen. Und dann die Kamera soweit möglich öffnen - eventuell auch die Gehäuseschale, und trocknen lassen. Erst wenn die Kamera absolut trocken ist, als meist erst nach Tagen, darf man sein Glück versuchen, Batterien einlegen und die Kamera wieder einschalten. Frühere Tests bergen das Risiko das zum Beispiel Feuchtigkeit unter aufgelöteten Chips Ströme leitet und zum Defekt eines Bauteiles führt.

- Gerüchteweise sollen Objektive mit Glaspilz andere Objektive anstecken können - dies wäre ein Entsorgungsgrund. Zur Zeit bin ich dabei, zu testen wie sich Glaspilz von Linsen entfernen läßt, und überlege mir, wie ich selbst gereinigte Objektive auf ihre Sauberkeit testen kann. So hätte ich also auch Interesse an Objektiven mit Fungus-Verseuchung.

- Teildefekte, wie ein kaputter Blitz, ein Riß im Gehäuse, oder ein wackeliger Akkudeckel: Diese Probleme kann man reparieren lassen, oder sie einem Bastler verkaufen. Oder jemandem zukommen lassen, der mit dem Defekt leben kann.

- Wenn eine Kompaktkamera nach einem Sturz oder wenn jemand sich darauf gesetzt hat, knarzende Geräusche beim Einschalten von sich gibt, kann eventuell ein Zahnrad am Objektiv-Ausfahr-Mechanismus durch die Krafteinwirkung auf einen falschen Zahn gedrückt worden sein. Im Besten Fall hilft da sogar pure Kraft um das Objektiv wieder in die richtige Position zu bringen (alle Angaben ohne Gewähr - bei mir hat das bei einer Kamera mehrmals geholfen).

Nun kurz zu meinem Anliegen:

Ich selbst beschäftige mich (auch) hobbymäßig mit Phototechnik. Aus diesem Grund bin ich an defekten Kameras für Foto-Bastel-Projekten interessiert.
Wenn Sie also eine defekte Spiegelreflex-Kamera haben, oder Wechselobjektive, würde ich Ihnen diese vielleicht für meine Experimente abkaufen. Bitte schreiben Sie mich diesbezüglich einfach an!

Falls Sie Ihre kaputte oder ausgediente Kamera selbst reparieren wollen, so können Sie auf meiner Kamera-Bastler-Linkliste eventuell Anregungen bekommen. Jedoch sollten Sie bei Kameras mit eingebautem Blitzlicht bedenken, dass in den Kondensatoren Hochspannung gespeichert ist, die sich mehrere Tage oder länger hält, und bei Kontakt lebensbedrohlich sein kann.