Glaspilz in einem Apo Rodagon 50 / 2.8

Das Vergrößerungs und Makro-Objektiv und ein Testbild zur Kontrolle


Der Glaspilz im Durchlicht - ein sehr starker Befall. Bei diesen ersten Untersuchungen ging ich von wenigen befallenen Flächen aus - ein Irrtum wie es sich später herausstellte.
Dieser ausgeprägte Befall erschwerte es dem Auge festzustellen, dass der Befall sich auf verschiedenen Linsen befindet, zwei Ebenen konnte ich gut ausmachen, aber die weiteren verpilzten Linsenoberflächen nicht.



Demontage des Rückgliedes des Objektives - einfach abzuschrauben. Auf der blendennahen Linse des Rückteils befindet sich Glaspilz. Die freiliegenden Blendenlamellen sind gut zu sehen, darunter befand sich auf der letzten Linsenoberfläche des Vorderteils ebenfalls Glaspilz.


Hier links die hinterste Linse des Rückteils des Vergrößerungsobjektives, dieses Bild ist etwas verwirrend:
Es scheint als sei der Glaspilz auf dem Metall der Fassung, dies ist nicht so. Das Metall ist die Fassung, und auf der an dieser Stelle dünnen Linse befindet sich der Fungus. Auf dem rechten Bild ist das besser zu erkennen.


Hier ist die Blende und ein Teil der Linsen-Oberfläche mit Pilz zu sehen. Und ein Korrosionsansatz an der Blendenlamelle. Hier war eindeutig zuviel Feuchtigkeit im Objektiv - ein gutes Klima für das Pilzwachstum.



Zur Reinigung und zum Abtöten der Pilzreste verwende ich hier ein Desinfektionsmittel mit pilzabtötender Wirkung. Reichlich davon auftragen damit die empfohlene Einwirkzeit locker überschritten werden kann. Mitt Wattestäbchen (immer wieder wechseln) reibe ich auf den Linsen und an den Rändern. In diesem Fall siegte noch die Faulheit und die Linse des Frontelements wurde nicht demontiert - was definitiv besser wäre.

Die Fassung habe ich auch soweit erreichbar mit dem Desinfektionsmittel gereinigt. Dannach die Linsen mit Isopropanol gereinigt - dabei sieht und fühlt man deutlich die Struktur die die Linse von der Herstellung hat - man beachte das Muster hinter dem Wattestäbchen.



Das Ergebniss der Reinigung: An der Linse des Hintergliedes (links) ist die Vergütung durch den Pilz beschädigt, da half alles putzen und schrubben nicht. Was am Coating beschädigt ist, geht so nicht weg, die Zeiss-Empfehlung der Politur mit Asche wollte ich hier nicht noch einmal testen. Die Linsenoberfläche des Vordergliedes ist vom Pilz befreit - zumindest visuell sichtbar. Sporen können natürlich immer noch lauern, jedoch werden diese vermutlich erst bei größerer Feuchtigkeit wieder aktiv.


Doch zu meiner Überraschung habe ich einen weiteren Glaspilz im Rückteil der Optik entdeckt. Dieser ist hier im Bild zu sehen. Zudem konnte ich ohne die anderne Fungus-Strukturen auch im Vorderteil der Optik einen leichten Glaspilz sehen. Diesen zu beseitigen habe ich mir für lange langweilige Winterabende aufgehoben.

Der Demontage etwas komplexerer Systeme markiere ich Linsenoberflächen bevor ich die Linse heraushole - so kann ich die Orientierung der Linse beim Einbau wieder problemlos nachvollziehen. Links auf dem Bild ist das Öffnen eines Vorschraubringes mit meinem selbstgebauten Spanner Wrench zu sehen - es handelt sich um eine alte stabile Schiebelehre, die ich an mehrerne Stellen passend zurechtgeschliffen habe.



Das auseinandergebaute Rückteil des Rodagon auf meinem Arbeitsplatz: Ich lege die Bauteile beim demontieren in eine Reihenfolge: Links beginnend: Der abgeschraubte Vorschraub-Ring, dann habe ich die hinterste Linse entfernt. Darunter kam eine Metallblende, eine weitere Linse und direkt noch eine am Rand geschwärzte Linse. Dan hatteich die leere Fassung.
All diese Bauteile wurden bei der Gelegenheit noch desinfiziert.



Hier nun der Übeltäter, der Glaspilz auf der konkaven Fläche ist nur schwer zu erkennen, und noch schwerer zu fotografieren.

Nach Reinigung dieser Glasoberfläche habe ich die Linsen mit der größtmöglichen Sauberkeit wieder zusammengesetzt. Und dabei noch die Ränder der Linsen geschwärzt - diese Maßnahme senkt etwas die Reflektionen im optischen System.



Am Schluß habe ich ein grobes Vergleichsbild gemacht, um zu sehen ob ich keine Linse vergessen, oder verkehrt herum montiert habe.