Um Fokusreihen für Bilderstacks aufzunehmen, braucht es eines feinen Einstellschlittens!

Vergißmeinnicht - ein erstes aus 25 Einzelbildern zusammengesetztes Testbild mit großer Schärfentiefe:
Vergissmeinnicht / Myosotis

Als ich zufälligerweise einen alten Bügelmikrometer auf einem Flohmarkt sah, kam mir die Idee wie ich diesen nutzen könnte!
Ich hatte die Vorteile des Zusammensetzens verschiedener Schärfenebenen bei einer Mikroaufnahme eines Glaspilzes auf einer Objektivlinse kennenlernen dürfen, und wollte diese Option auch vom einfachen Mikroskop auf ein Balgengerät übertragen.
Der Mikrometer hat 25 mm Einstellweg und eine Genauigkeit von 1/100 mm also 10 µm!
Gut, in meinem Aufbau wird die Genauigkeit etwas leiden, aufgrund mangelnder Rechtwinkligkeit zum Beispiel.

Hier mein Grobkonzept nach dem ich das weitere Vorgehen plante:


Ein Novoflex Balgengerät welches ich mal auf M42 Anschluß umgebaut hatte (mit Kaltmetall). Und die besagte Bügelmesschraube, welche den feinen Vortrieb erzeugen wird. Eine Gegenfeder brauche ich bisher nicht, da der Antrieb des Balgens genug Widerstand erzeugt.

Zuerst wurde die Messchraube auf ihr Wesentliches reduziert. Die verbleibende Fläche am oberen Dreieck links wird am Balgengerät anstoßen - und dort problemlos die Kraft aufnehmen können durch den Vortrieb. In die Gegenrichtung läuft die Schraube leichtgängig frei - nach dem ich sie zerlegt, gereinigt und geölt habe. Deswegen reicht mir da momentan eine Verklebung mit hochwertigem Pattex Heißkleber (Noname-Billigkleber taug nichts für langhaltende Verbindungen). Rechts unten sieht man den Aufbau um die Verklebung durchzuführen - eine Verschraubung wäre aber auch möglich und kommt eventuell später.

Hier nun das Endprodukt - das Balgengerät mit Mikro-Einstellschlitten - ideal für Stacks. Wer es noch bequemer braucht: Es gibt motorisierte Mikrometerschrauben für Optikexperimente etc. - dann wirds aber wohl einiges teurer.



Die ganze Bastelei war kurz und ünberschaubar, 2 Stunden haben locker gerreicht, einige Zeit davon war mehrmaliges Warten bis der Heißkleber abgekühlt war.
Werkzeug: Heißklebepistole, Säge, Feile, Schraubstock.


Wie immer: Alles ohne Gewähr! Jeder handelt auf eigenes Risiko.